Von Charlotte Erdmann
- Gold für Hrönn vom Kronshof (Züchter: Familie Schenzel)
- Silber für Gletting vom Kronshof und Spóliant vom Lipperthof (Züchter: Uli Reber)
- Bronze für Stjörnudís von Hof Osterkamp (Züchter: Osterkamp, Kristinsson, Guðjónsson, Guðjónsson)
- Deutsche Islandpferdezucht im internationalen Vergleich auf höchstem Niveau
Neuler. Auf der 13. Islandpferde-Weltmeisterschaft, die vom 3. bis 9. August 2015 im dänischen Herning stattfand, wurden neben den sportlichen Besten auch die besten Zuchtpferde aus der ganzen Welt auserkoren. Hier konnten die deutschen Züchter gleich zweimal Silber, einmal Gold und einmal Bronze mit nach Hause nehmen. Damit zeigte sich eindrucksvoll, auf welch hohem Niveau sich die deutsche Zucht im internationalen Vergleich bewegt.
Über die Goldmedaille konnte sich Familie Schenzel aus dem niedersächsischen Ellringen bei Lüneburg freuen. Ihre 5-jährige Stute Hrönn vom Kronshof überzeugte insbesondere im Tölt und im Rennpass, den beiden zusätzlichen den Islandpferden angeborenen Gangarten. Mit einer Gesamtnote von 8,52 lag sie ein Zehntel vor der Zweitplatzierten Ríkey frá Flekkudal aus Island. Auch eine Silbermedaille ging an den Kronshof, denn bei den 6-jährigen Stuten hatte Gletting vom Kronshof für Charakter und Reiteigenschaften jeweils 9 von 10 möglichen Punkten erhalten. Im Tölt gaben ihr die Richter sogar eine 9,5. Mit gesamt 8,40 konnte sich das Pferd aus der Zucht von Familie Schenzel damit auf den zweiten Platz positionieren und Reiterin Frauke Schenzel die Silbermedaille in Empfang nehmen.
In der Altersklasse Hengste 7 Jahre und älter waren die Erwartungen an Spóliant vom Lipperthof aus der Zucht und im Besitz von Uli Reber aus Wurz in Nordbayern sehr hoch. Der Hengst hatte bereits 2013 den Titel in der Klasse der 6-jährigen Hengste mit einer Endnote von 8,69 nach Deutschland geholt. Nach der Vorstellung von Reiter Þórður Þorgeirsson, der bereits in den ersten Tagen die Traumnote 9,0 für Tölt, Pass, Temperament und Form unter dem Reiter dank der Leichtigkeit dieses Hengstes erreiten konnte, verbesserte sich die Note am letzten Tag der Zuchtprüfungen allerdings nicht weiter. Mit einer Gesamtnote von 8,83 erhielt Spóliant vom Lipperthof die Silbermedaille hinter Glóðafeykir frá Halakoti aus Island.
Über die vierte Medaille für die deutschen Zuchtpferde freute sich die Zuchtgemeinschaft Osterkamp/Kristinsson/Guðjónsson/Guðjónsdóttir, deren Stjörnudís von Hof Osterkamp bei den Stuten 7-jährig und älter das beste Gebäude (8,57) besaß und deren Rennpass von den Richtern mit einer 9,5 bewertet wurde. Das sicherte ihr eine Gesamtnote von 8,31 und den dritten Platz sowie die Bronzemedaille in dieser Altersklasse.
Alle Ergebnisse der Zuchtpferde sind hier einzusehen.
Informationen zur Islandpferdezucht in Deutschland
Das Zuchtziel der Islandpferde ist in einem internationalen Standard beschrieben. Den Namen „Islandpferd“ kann nur ein Pferd tragen, dessen gesamte Vorfahren lückenlos bis Island zurückverfolgt werden können. Alle Islandpferde gehen also auf Pferde zurück, die auf Island geboren wurden. Für die Zucht des Islandpferdes in Deutschland gilt das Zuchtziel des Ursprungszuchtgebietes (Island). Die Zucht des Islandpferdes in Deutschland wird sowohl von Hobby- als auch von professionellen Züchtern betrieben. Sie organisieren sich alle im Islandpferde-Reiter- und Züchterverband Deutschland (IPZV) e.V. und züchten nach den von der FEIF (Föderation Europäischer Islandpferde Freunde) festgelegten Regularien reinrassige Islandpferde. Deutschland ist nach Island mit rund 65.000 registrierten Pferden das größte Verbreitungsgebiet für Islandpferde. Die Rasse „Islandpferd“ steht hierzulande mit der hohen Anzahl von Zuchtpferden im Kleinpferdebereich inzwischen an vorderster Stelle.