Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. So musste auch der Wanderreitcup im Corona- Jahr 2020 umgedacht werden.  Wir gratulieren Uwe Schwensfeier, Tina Leinhos, Karin Kampmann und Maya Goecke zu ihren tollen Leistungen beim Wanderreitcup 2020.

Was bedeutet eigentlich Wanderreitcup?

Ziel des Wettbewerbs ist, die besondere Leistung zu würdigen, die Pferd und Reiter auf Wanderritten erbringen und gleichzeitig die besondere Eignung des Islandpferdes für Wander- und Langstreckenritte herauszustellen. Ganz besonders soll das gemeinschaftliche Reiten gefördert werden. Dabei muss die Strecke, die an einem Tag zurückgelegt wird, mindestens 20 km lang sein. Gewinner des Wettbewerbes ist, wer in dem jeweiligen Kalenderjahr als IPZV- Mitglied die meisten Wanderreiter- Kilometer  auf Islandpferden in Gemeinschaft mit anderen Reitern zurückgelegt hat.

2020 galten dabei die folgenden Regeln

  1. Jeder Reiter hat die Ritte, die er gemacht hat, in einem Punktesystem zu melden.
  2. Die Punkte gelten wie folgt:
    1. Ausritt länger als zwei Stunden Reitzeit 1 Punkt
    2. Ausritt länger als 4 Stunden Reitzeit 2 Punkte
    3. Ausritt länger als 6 Stunden Reitzeit 3 Punkte
  3. Die Reitzeit ist die Rittdauer ohne Pause.
  4. Pro Kalenderwoche ab KW22 wurden maximal 2 Ritte pro Woche gewertet.

Insgesamt haben dieses Jahr 131 Teilnehmer am Wanderreitcup teilgenommen. 26 davon kamen aus dem Landesverband Westfalen- Lippe. Von den 15 Teilnehmern bis 21 Jahren kam nur eine Reiterin aus Westfalen- Lippe. Die zurückgelegte Strecke aller 131 Teilnehmer zusammen betrug 11560km.

Wir gratulieren dem Erstplatzierten aus dem Landesverband Uwe Schwensfeier, der mit seiner Fjola vom Mühlenhof 17 Punkte erreiten konnte und somit bei der Gesamtwertung auf dem 10 Rang landete. Auf dem zweiten Platz (Gesamtwertung Rang 12) steht Tina Leinhos, die mit Stjarni 14 Punkte sammelte. Und auf dem dritten Platz landete Karin Kampmann mit Bjarki (Gesamtwertung Platz 18). Alle drei Reiter sind Mitglieder des IPZV Münsterland. Unsere einzige jugendliche Teilnehmerin aus dem Landesverband kommt von den Islandpferdefreunden Südwestfalen. Wir freuen uns sehr, dass Maya Goecke und Skjoni vom Brambachtal Freude am Wanderreiten gefunden haben. Im Anschluss findet ihr Interviews mit den 4 Siegern des Landesverbands Westfalen- Lippe.

 

Interview mit den Siegern des Wanderreitercups 2020 aus dem Landesverband Westfalen- Lippe

Uwe Schwensfeier

Herzlichen Glückwunsch zu Deiner tollen Platzierung beim IPZV Wanderreitercup 2020. Erzähle uns doch bitte etwas über Dich und Dein Pferd.

A: Fjóla vom Mühlenhof ist 11 Jahre alt und ein erfolgreiches Distanzpferd. 2019 wurde sie niederländischer Champion im Distanzreiten (Km Wertung). Fjóla ist ein sehr eigenwilliges Pferd. Ich bin 67 Jahre alt und als Zahnarzt tätig. Früher bin ich Marathon und Ultramarathon gelaufen.

Wie seid ihr zum Wanderreiten gekommen und was gefällt euch so daran?

A: Wir haben individuelle mehrtägige Wanderritte gemacht. Seit zwei Jahren nehmen wir an WRC Ritten teil. Es gefällt uns, dass wir gleich interessierte Reiter treffen und die Natur durch die wir reiten.

Was war eurer schönster WRC- Ritt 2020 und warum?

A: Von Haltern aus in der Hohen Mark. Tolle Landschaft und gutes Essen in der Pause.

Was war bei den Wanderritten im Coronajahr anders als sonst?

A: Etliche Ausfalltermine. Das Abstandhalten fällt manchmal schwer.

Was sind eure Ziele für 2021?

A: Viele WRC Ritte und weitere kurze Distanzritte.

 

 

 

 

Tina Leinhos

Herzlichen Glückwunsch zu Deiner tollen Platzierung beim IPZV Wanderreitercup 2020. Erzähle uns doch bitte etwas über Dich und Dein Pferd.

A: Mein Stjarni ist jetzt 18 Jahre. Ihn habe ich selber gezogen und ausgebildet. Wir haben schon viele lange Ritte zusammen gemacht. Außerdem hat er mich durch einige Fortbildungen getragen. So habe ich mit ihm das silberne und das goldene IPZV-Freizeitreitabzeichen absolviert. Dabei haben ihn seine Mutter Kylia und meine Fjóla unterstützt. 2019 habe ich mit Stjarni bei der VFD die Rittführerprüfung bestanden. Da hat er wieder mal seine Vielseitigkeit und Gelassenheit gezeigt. Auch beim WM-Stafettenritt 2019, für den ich die 6 Etappen im Münsterland organisiert und teilweise geführt habe,  hat er mich  9 Tage zuverlässig begleitet. Außerdem habe ich einige weitere mehrtägige Ritte mit ihm gemacht.

Wie seid ihr zum Wanderreiten gekommen und was gefällt euch so daran?

A: Mir machte es schon lange Spaß länger auszureiten. Da fand ich das Angebot, an WRC-Ritten teilzunehmen, attraktiv. Dadurch habe ich schon viele Gleichgesinnte und neue Reitgebiete kennengelernt. Auch macht es mir Spaß, selbst neue Wege zu erforschen. Beim Wanderreiten gefällt mir, dass kein Zeitdruck herrscht und ich die Natur genießen kann.

Was war eurer schönster WRC- Ritt 2020 und warum?

A: Schwer zu sagen. Es gab viele schöne Ritte. Jeder hatte seinen besonderen Reiz. Toll fand ich es mit meinem Stjarni in meiner alten Heimat, im Bergischen Land, unterwegs zu sein. Und dort mit ihm in die Wupper zu reiten.

Was war bei den Wanderritten im Coronajahr anders als sonst?

A: Es konnten weniger WRC-Ritte stattfinden und das „drumherum“ war eingeschränkter. Das fand ich schade, denn zum Wanderreiten gehört für mich auch die Geselligkeit. (Daher habe ich auch fast nur „echte“ WRC-Ritte gemeldet.) So musste ich mich oft für eine Ausreitpartnerin entscheiden bzw. bin alleine geritten.

Was sind eure Ziele für 2021?

A:Die mehrtägigen Wanderritte, die für das letzte Jahr geplant waren, wie z. B. im Emsland und Sauerland (Repetal) nachzuholen. Für den Mai haben wir schon mit einigen Freundinnen für mehrere Tage in Lathen ein Quartier für uns und unsere Pferde gebucht. Ins Working Equitation möchte ich auch mal gerne reinzuschnuppern. Das finde ich eine gute Ergänzung zum Wanderreiten. Natürlich möchte ich auch viele schöne lange Ritte mit Stjarni unternehmen.  Wenn es klappt, auch mal einen mehrtägigen Ritt von unserem Stall aus.

 

Karin Kampmann

Herzlichen Glückwunsch zu Deiner tollen Platzierung beim IPZV Wanderreitercup 2020. Erzähle uns doch bitte etwas über Dich und Dein Pferd.

A: Ich heiße Karin, komme aus Reken und habe zwei Isländer.

Wie seid ihr zum Wanderreiten gekommen und was gefällt euch so daran?

A: Als Kind bin ich schon auf Kleinpferden geritten. 1998 habe ich mir den ersten Isländer gekauft. Dann fingen die Wanderritte an. Zunächst Sternenritte und dann folgten die Stafettenritte.

Was war eurer schönster WRC- Ritt 2020 und warum?

A: Den schönsten Ritt gibt es nicht. Alle waren bisher wunderschön. Man lernt immer wieder neue Orte und Reitwege kennen.

Was war bei den Wanderritten im Coronajahr anders als sonst?

A: Es hat sich nicht viel verändert. Ich versuche das Beste daraus zu machen.

Was sind eure Ziele für 2021?

A: Weiterhin viel Zeit mit meinen Pferden zu verbringen.

 

Maya Goecke

Herzlichen Glückwunsch zu Deiner tollen Platzierung beim IPZV Wanderreitercup 2020. Erzähle uns doch bitte etwas über Dich und Dein Pferd.

A: Ich bin Maya, bin 16 Jahre alt und bin gemeinsam mit meinem 13-jährigen Wallach Skjoni am Islandpferdehof Brambachtal unterwegs. Ich muss zugeben, dass ich am liebsten immer nur ausreiten gehen würde und ich mir ganz sicher bin, dass es Skjoni genauso geht. Auf Wanderritten macht Skjoni sich bekannt und beliebt als das tiefenentspannte und äußert verspielte Pony, was uns oft zum Schmunzeln bringt.

Wie seid ihr zum Wanderreiten gekommen und was gefällt euch so daran?

A: Zum Wanderreiten sind wir über Freunde vom Stall gekommen. Wir wurden immer mal wieder in die Haardt, die Kirchheller Heide, nach Holland oder zum integrativen Reitweg mitgenommen.

Am Wanderreiten gefällt mir so einiges! Mir gefällt es mal aus dem gewohnten Gelände rauszukommen und Neues zu entdecken.  Außerdem find ich es klasse andere Reiter kennenzulernen und mich mit ihnen austauschen zu können.

Das Beste für mich persönlich aber ist, dass Skjoni sich auf Wanderritten zu einem völlig anderen Pferd entwickelt. Normalerweise ist Skjoni Zuhause ein eher faules Pferd was schnell gelangweilt ist. Auf Wanderritten jedoch ist Skjoni sobald er aus dem Hänger kommt und die anderen Pferde sieht, ein Pferd das gerne zügig unterwegs ist und immer vorne in der Gruppe laufen möchte. Ich weiß nicht, wie oft ich schon gehört habe, wie flott und motiviert mein Pferd denn sei. Das bringt mich immer wieder zum Schmunzeln.

Ich bin mir sicher, dass Skjoni die langen Ritte mit seinen Freunden genauso liebt.

Warum findest Du das Wanderreiten auch für Jugendliche interessant?

A: Ich denke, dass das Wanderreiten besonders interessant für Jugendliche ist, da man so einiges von anderen Mitreitern lernen kann, die meist älter als man selbst sind und viel mehr Erfahrung haben. Letztes Jahr durfte ich auf dem integrativen Reitweg zum Beispiel einiges über das Distanzreiten lernen, was wirklich sehr interessant war.

Natürlich wäre es auch schön sich dort mit gleichaltrigen austauschen zu können, jedoch habe ich bis jetzt nur wenige Jugendliche Wanderreiter getroffen.

Was war eurer schönster WRC- Ritt 2020 und warum?

A: Unser schönster Wanderreitcup-Ritt 2020 war definitiv der auf dem integrativen Reitweg in Münster. Es war schön, mit so vielen Reitern und ihren Pferden unterwegs zu sein. Zudem war das Wetter wirklich klasse und das Baden im Anschluss im See haben wir alle wirklich sehr genossen. Okay vielleicht haben es manche weniger genossen, von Skjonis Stampfen im Wasser nass gespritzt zu werden.

Was sind eure Ziele für 2021?

A: So wirklich Ziele haben wir nicht. Wir wollen eigentlich nur genauso viel Spaß haben wie im letzten Jahr und schauen, wo es uns hintreibt!

 

Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast. Wir wünschen Dir und Deinem Pferd viel Spaß bei euren weiteren Ritten und ein tolles Jahr 2021.