Nebelschwaden hängen in der Luft. Schemenhafte Umrisse sind zu erkennen. Kommen näher. Schließlich durchbricht eine Fohlenherde den Nebel. Dirigiert von Reitern mit Handpferden. Und dann – eine Elfe. Mit glockenklarer Stimme singt Laura Goblirsch „Somewhere over the rainbow“.

So mystisch, wie die Jubiläumsshow bei den 25. Handorfer Islandpferdetagen begann, so spektakulär ging sie weiter. Die NRW-Quadrille bewies in der großen Halle des Westfälischen Pferdestammbuchs, warum die Equitana-Organisatoren sie an ihrem letzten Auftrittstag spontan ein zweites Mal ins Programm hob: Mit ihrem rasanten Auftritt gewannen die acht Reiterinnen und ihre Pferde auch das Handorfer Publikum für sich.

Danach ging es Schlag auf Schlag weiter. Steffie Stöcker zeigte zirzensische Lektionen, ein Blick über den berühmten Tellerrand brachte den Zuschauern die Geschichte der Saddlebreds nahe, der ältesten eingetragenen Pferderasse Amerikas. Beim Fußballspiel zu Pferde und der Smáli-Prüfung, bei der die Teilnehmer einen Parcours mit verschiedenen Hindernissen – vom Slalom bis zum Holzsteg – möglichst schnell durchreiten mussten, waren Draufgänger gefragt. Natürlich stets belohnt vom Applaus des Publikums.

Den gab es aber nicht nur während der Abendshow. Denn auch, wenn das Jubiläum die gesamte Veranstaltung über spürbar war, so waren die 25. Handorfer Islandpferdetage des IPZV Münsterland natürlich vor allem eins – ein Turnier. Ob Tölt- oder Gehorsamsprüfungen, Viergang oder Fünfgang: Rund 200 Reiter und Reiterinnen zeigten mit ihren Vierbeinern, dass sie trotz des frühen Saisonzeitpunkts schon bestens in Form sind.

Wieder mit dabei waren auch die Viergang- und die Fünfgangperformance, die im vergangenen Jahr erstmals zum Turnier gehört hatten. Damals waren sie ins Programm gekommen, weil die Fünfgangprüfung den Veranstaltungen auf einer 250-Meter-Bahn vorbehalten bleiben sollte. Das hat sich zwar inzwischen wieder geändert. Die Performance-Prüfungen in Handorf sind allerdings geblieben. Und so zeigten wieder einige Teilnehmer, dass ihre Vierbeiner nicht nur ein großartiges Gangpotenzial haben, sondern dass sie auch problemlos Dressurelemente in ihre Arbeit einbauen können. Gepaart mit der passenden Musik durchaus ein Augenschmaus für das Publikum – und gewissermaßen die Verbindung zwischen Turnier und Jubiläumsshow: Die offene Viergangperformance war ein Teil der Show.

Und auch, wenn diese bis in die Nacht andauerte – der Sonntag sorgte mit tollen Ritten für einen gelungenen Abschluss der Jubiläumsauflage der Handorfer Islandpferdetage.

Die Ergebnisse der einzelnen Prüfungen sind hier einzusehen: Ergebnisse Handorfer Islandpferdetage.