Viergangprüfung. Fünfgangprüfung. Passprüfung. Im September war der Wulfenhof in Dorsten der Mittelpunkt der nordrhein-westfälischen Islandpferde-Szene. Der Landesverband Westfalen-Lippe des IPZV richtete dort die diesjährigen NRW-Meisterschaften aus. Und konnte zufrieden sein mit der mehrtägigen Veranstaltung.

Organisatorin Claudia Larondelle war am Ende jedenfalls glücklich über den reibungslosen Ablauf des Turniers, bei dem die Reiter bei 52 Prüfungen über 500 Starts sahen. „Es hat super geklappt und hat Spaß gemacht“, befand sie. Und gab direkt ein dickes Dankeschön an ihre zahlreichen Helfer weiter, die im Vorfeld und während der Meisterschaft mit angepackt hatten.

Zuvor standen am Finaltag in der Ovalbahn jedoch die Reiter und Reiterinnen des erfolgreichsten Vereins im Mittelpunkt. Die Standarte bekamen in diesem Jahr die Vertreter der Regionalgruppe West überreicht. Sie gewann mit 5810 Punkten deutlich vor dem IPZV Münsterland (5345 Punkte), den IPF Berlar (2640 Punkte), dem Reitsportverein Kottenforst (1590 Punkte) und den IPF Südwestfalen (1310 Punkte).

Die Punkte hatten die Reiterinnen und Reiter nicht nur am Finaltag sondern auch an den beiden Tagen zuvor gesammelt – während ihrer eigenen Prüfungen. Die reichten natürlich von der Tölt- bis zur Passprüfung, von der Viergang- bis zur Fünfgangprüfung. Auch  beim Speedpass über 100 Meter ging es furios zu – die Gewinnerin bei den Erwachsenen, Bettina Muscheidt, brauchte mit ihrem Pferd Skrugga vom Wiesenhof 9,29 Sekunden für die 100  Meter. Bei den Junioren lag Willi Becker mit Vörður frá Eystri-Hól vorn (8,91 Sekunden), bei den Jugendlichen gewann Sophie Veltmann, die mit Ballerína frá Íbishóli nach 9,73 Sekunden im Ziel war.

Auf Schnelligkeit kam es auch beim Hunderennen an. Das sorgte am Finaltag für Amüsement – denn wer im Vorfeld auf den Windhund als Sieger getippt hätte, hätte tatsächlich falsch gelegen. Der Vertreter dieser Rasse fand es wohl langweilig gegen eigentlich deutlich langsamere Hunde zu laufen – und blieb kurzerhand nach der Hälfte der Strecke stehen.

Den Reitern, die zuvor und hinterher bei schönstem Turnierwetter in die Bahn ritten, passierte das nicht: Sie konnten sich auf ihre vierbeinigen Gefährten verlassen. Und so sammelten die meisten fleißig gute Bewertungen – Gesamtnoten im hohen Sechser- und auch Siebener-Bereich waren keine Seltenheit in Dorsten.

Ein heimlicher Liebling des Turniers übrigens hatte nur zwei Beine – ein knallpinker, aufblasbarer Flamingo. Der von Sprecher Claus Paulus ungeliebte „hässliche Vogel“ war bei so mancher Siegerehrung dabei. Und konnte froh sein, dass er nicht hören kann, denn sonst hätte er sicher schnell das Weite gesucht, als Paulus in augenzwinkernd gar zum Abschuss freigeben wollte.

Die gesamten Ergebnisse der diesjährigen NRW-Meisterschaft findet Ihr hier:
Ergebnislisten NRW-Meisterschaft 2014 Wulfenhof