Während die beiden Reiterinnen auf der Ovalbahn konzentriert arbeiten und kaum eine Mine verziehen, sitzt Bundestrainer Magnús Skúlason entspannt neben der Bahn und beobachtet das Geschehen. „Very good“ – sehr gut – ruft er hinüber, wenn eine der beiden Frauen eine Anweisung besonders gut umsetzt.

Szenen wie diese gab es bei der Pass-Akademie des IPZV Münsterland in Lingen immer wieder mal zu beobachten. Und Skúlason, der gemeinsam mit Josefin Birkebro, Weltmeisterin im Speedpass, und Linda Antonsson, Gewinnerin der Brozemedaille in der T2, nach Lingen gekommen war, hatte Spaß an der Premierenveranstaltung: „Die Pass-Akademie ist ein neues Konzept, das mir viel Freude bereitet“, erzählte er. Doch es war nicht nur das Konzept, dass die vier Tage aus seiner Sicht zu einer gelungenen Zeit machte. „Es ist eine gute Gruppe zusammengekommen“, fand er. „Wir haben Reiter aus jedem Level dabei – vom Anfänger bis zum Kaderreiter – und trotzdem können alle zusammen arbeiten, das ist das Schöne daran.“

Vier Tage lang ließ das Trainerteam die in mehrere Gruppen eingeteilten Teilnehmer schwitzen. Der Fokus lag dabei natürlich – ganz gemäß des Titels – auf dem Rennpass. Was aber nicht hieß, dass die anderen Gänge vernachlässigt wurden. Arbeit vom Boden, Biege- und Töltarbeit gehörten genauso selbstverständlich zum Trainingsprogramm wie der abschließende Ritt auf der Passbahn.

Ehe es soweit war, wartete aber erst einiges an Arbeit auf die Reiter und Reiterinnen – auch im Theorieraum, in dem unter anderem Videoanalysen anstanden. So ging es beispielsweise darum, welche Voraussetzungen ein Pferd mitbringen muss, um ein guter Rennpasser zu werden. Neben dem Talent gehört dazu vor allem, dass das Pferd fit ist. „Außerdem sind die Durchlässigkeit und die Balance wichtig“, erklärte der Bundestrainer. Und betonte: „Man muss sich um den Rennpass wirklich kümmern – sonst bekommen die Leute irgendwann Angst davor.“